EINLEITUNG
Das Herrenhaus von Oti repräsentiert die älteste, urkundlich erwähnte Baronie auf der Insel Saaremaa und in Estland (1309).
Nach etwa zweieinhalbstündiger Fahrt von Tallinn erwartet Sie unser privates Herrenhaus im Herzen dieses strandnahen Paradieses. Die Landschaft atmet die beinahe 700 Jahre währende Geschichte: alte Pflastersteinstrassen, der staatlich geschützte Park, die neoklassizistische Architektur, die mittelalterliche Kirche- möge all dies auf Ihre Seele wirken.
Heutzutage bietet das Herrenhaus komfortable Unterkünfte zu einladenden Preisen. Alle Suiten sind geschmackvoll ausgestattet und elegant möbliert. Unser Speisesaal vermittelt eine vorzügliche Atmosphäre für Ihre Verköstigung, und nachdem Sie die belebende Wirkung einer traditionellen Holzofen-Sauna genossen haben oder sich vor einem offenen Kamin entspannt haben, können Sie schliesslich ganz und gar bei sich selbst ankommen: wir sind kein Hotel, sondern ein Zuhause!
Wir bieten weiters hervorragende Möglichkeiten zur Durchführung von kleineren Seminaren, Konferenzen oder Zusammenkünften von bis zu 10 Personen. Darüberhinaus ist das Herrenhaus von Oti äusserst günstig gelegen: im Herzen des historisch bedeutenden Saaremaa, in unmittelbarer Nähe kultureller Attraktionen, des Koigi - Naturparks, an gut ausgebauten Schi-Loipen, nahen Stränden und zahlreichen geschichtsträchtigen Orten. Der Hauptort der Insel, Kuressaare, ist nur etwa 50 km entfernt gelegen, der nächste Ort für Ihre alltäglichen Einkäufe, Orissaare, ist nach 8 km zu erreichen.
Wir bieten Ihnen ein ungewöhnliches und aufregendes Erlebnis im "Land der Inseln", auf Saaremaa.
Das Herrenhaus von Oti repräsentiert die älteste, urkundlich erwähnte Baronie auf der Insel Saaremaa und in Estland (1309).
Nach etwa zweieinhalbstündiger Fahrt von Tallinn erwartet Sie unser privates Herrenhaus im Herzen dieses strandnahen Paradieses. Die Landschaft atmet die beinahe 700 Jahre währende Geschichte: alte Pflastersteinstrassen, der staatlich geschützte Park, die neoklassizistische Architektur, die mittelalterliche Kirche- möge all dies auf Ihre Seele wirken.
Heutzutage bietet das Herrenhaus komfortable Unterkünfte zu einladenden Preisen. Alle Suiten sind geschmackvoll ausgestattet und elegant möbliert. Unser Speisesaal vermittelt eine vorzügliche Atmosphäre für Ihre Verköstigung, und nachdem Sie die belebende Wirkung einer traditionellen Holzofen-Sauna genossen haben oder sich vor einem offenen Kamin entspannt haben, können Sie schliesslich ganz und gar bei sich selbst ankommen: wir sind kein Hotel, sondern ein Zuhause!
Wir bieten weiters hervorragende Möglichkeiten zur Durchführung von kleineren Seminaren, Konferenzen oder Zusammenkünften von bis zu 10 Personen. Darüberhinaus ist das Herrenhaus von Oti äusserst günstig gelegen: im Herzen des historisch bedeutenden Saaremaa, in unmittelbarer Nähe kultureller Attraktionen, des Koigi - Naturparks, an gut ausgebauten Schi-Loipen, nahen Stränden und zahlreichen geschichtsträchtigen Orten. Der Hauptort der Insel, Kuressaare, ist nur etwa 50 km entfernt gelegen, der nächste Ort für Ihre alltäglichen Einkäufe, Orissaare, ist nach 8 km zu erreichen.
Wir bieten Ihnen ein ungewöhnliches und aufregendes Erlebnis im "Land der Inseln", auf Saaremaa.
LAGE
Das Herrenhaus von Oti basiert auf der Insel Saaremaa in Estland. Die Insel Saaremaa ist ein eineinhalb Autostunden von der Hauptstadt Tallinn mit einem Mietwagen, Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt auch lokale Flüge von Stockholm nach Tallinn und Kuressaare Flughafen. Das Herrenhaus ist weniger als eine Autostunde von Kuressaare.
Das Herrenhaus von Oti basiert auf der Insel Saaremaa in Estland. Die Insel Saaremaa ist ein eineinhalb Autostunden von der Hauptstadt Tallinn mit einem Mietwagen, Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt auch lokale Flüge von Stockholm nach Tallinn und Kuressaare Flughafen. Das Herrenhaus ist weniger als eine Autostunde von Kuressaare.
GESCHICHTE
Oti: Das älteste Gut auf Saaremaa
Das älteste Gut auf Saaremaa, Oti (deutsch Peudorf), gelangte bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts in privaten Besitz. In der stark bevölkerten, fruchtbaren Gegend wurden die frühesten Lehnsgüter geschaffen. Die erste Nennung des Gutes Oti stammt aus dem Jahr 1309. Vermutlich war das Gut auf Saaremaa im Besitz der Deutsch-Ordensritter und schuf - bis zum Aufstand in der Jürinacht - die wirtschaftliche Grundlage der Ordensburg Pöide. Sein erster Besitzer im Jahr 1436 hieß Johan Jkeskole van Poyde.
Die aus der livländischen Geschichte allseits bekannte Familie Uexküll spielte zwar auf der Insel Saaremaa keine so große Rolle wie dem Festland, et ist jedoch zu vermuten, daß die Ahnen der Uexkülls an der Erogerung Saaremaas im 13. Jahrhundert teilhatten.
Später gehörte das Gut Oti Familie Uexküll bis zu ihrem Aussterben am Beginn des 18. Jahrhunderts. Es war deren einziges erbliches Besitztum auf Saaremaa. Aus dieser vier Jahrhunderte währenden Periode ist Otto von Uexküll (gest. 1618) erwähnenswert. Er war Landrat und königlicher Hauptmann der Festung Kuressaare. Zuvor hatte er in Dänemark als Rittmeister gedient. Vom dänischen König Christian IV. erhielt er 1604 erneut die Bestätigung über seine früheren Besitzungen, nachdem die Besitzurkunden während des Brands von Maasilinn im Jahr 1575 vernichtet worden waren.
Während der ersten Hälfte der Dänischen Herrschaft vergrößerten sich die Besitzungen von Oti maßgeblich. Dem Enkel Ottos von Uexküll, Johann (Hans) von Uexküll, wurden vom schwedischen Reichsverwalter Andreas Erichson Hästehuf ein Besitz von 18 Hektar kultivierten Gebiets rund um das Gut sowie die Ortschaften Veere und Välta bescheinigt. Möglicherweise bedeutete jene Ära das "Goldene Zeitalter" des Guts.
Gut Oti wurde während einer Zeit rigoroserer Beschränkung von Gutsbesitz 1689 enteignet, dann jedoch an die Witwe Alexanders von Uexküll, Gertrut, verpachtet.
Alexander war der zweite Sohn Johann von Uexkülls. Unter seiner Bewirtschaftung geriet das Gut in Schulden. Als es 1707 ins Eigentum von Alexanders Schwiegersohn Frommhold von Vietinghoff überging, war diesem nur ein kleiner Gutbesitz mit wenigen kultivierten Äckern geblieben. Wenige Monate nach Rückgabe der Besitzungen starb der Erbe. Sein hölzernes Wappen, das ursprünglich dessen Grabmal in der Kirche von Pöide zierte, ist heute im Besitz des Museums von Saaremaa.
Oti gehet in das Erbe der Aderkas über
1710 wurde das Gut Oti während des Nordischen Krieges von russischen Soldaten verwüstet. Sämtliche Gebäude wurden Opfer eines Brandes. Die darauffolgende Pest raffte den Großteil der Bewohner des Gutes und seiner Umgebung hinweg. Die Witwe Frommholds von Vietinghoff, Ursula Elisabeth (gest. 1742), überlebte die schweren Zeiten und verheiratete sich 1711 mit dem livländischen Major Fabian Gustav von Aderkas (1668-1725). Das Paar blieb kinderlos, und Ursula hinterließ ihren Besitz ihrem Stiefsohn Gotthard dazu, sich auf dem Gut und auf Saaremaa zu etablieren.
Dem Geschlecht der Aderkas entstammten viele berühmte Persönlichkeiten des Kriegs - und Staatswesens.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelang es der Familie der Aderkas, die Besitzungen von Oti auf mehr als 10 Hektar kultivierten Landes zu erweitern. Der Sohn Gotthard Wilhelms von Aderkas, ebenso Gotthard Wilhelm geheißen (1741-1813), ließ im Jahr 1791 auf dem Friedhof von Pöide eine Familienkapelle errichten. Am Sockel des stilvollen, klassizistischen Bauwerkes befindet sich das Wappen der Aderkas. Zwischen den beiden dorischen Säulen am Eingang standen - in Nischen unter abgerundeten Fenstern - die beiden Skulpturen "Mensch mit Sanduhr" und "Petrus" (nunmehr im Museum Saaremaa). Die Kapelle wurde 1898 restauriert.
Gotthard Emanuel von Aderkas (1773-1861), eines der vierzehn Kinder des Gotthard Wilhelm, studierte in Göttingen und errang Zarenreich eine hohe diplomatische Position. Er stand lange Zeit im Dienst des St. Petersburger Schul- und Wohlfahrtsamtes und war Präsident der Philantthropischen Gesellschaft des Imperiums. Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte er auf Saaremaa. Seine Schwester Augusta Christina war mit Johann Wilhelm Ludvig von Luce, einer der prominentesten kulturellen Persönlichkeiten Saaremaas, verheiratet. His sister Augusta Christina was married to Johann Wilhelm Ludvig von Luce, one of the most prominent cultural personalities Saaremaa.
Karl Wilhelm Ottokar gab dem Gut ein neues Herrenhaus
Berend Woldemar von Aderkas (1777-1836), Landricter und Rittmeister, war der Vater des Karl Wilhelm Ottokar von Aderkas, der das Hauptgebäude des Gutes in der Erscheinungsform errichten ließ, wie es bis heute erhalten blieb. Während seiner Berufslaufbahn diente der spätere Bauherr als Leutnant der Leibgarde in der Armee des Zaren und als Oberst des Generalstabs des Garderegiments. Im zivilen Leben führte er den Titel eines Staatsrats. Von 1864 bis 1865 war er als Marschall der Ritterschaft tätig. Mit seinem Namen sind die umfangreichsten Bauvorhaben am Gut Oti verknüpft. Von seinem ersten Vornamen - Ottokar - stammt auch Name Oti, der seit etwa 150 Jahren als Name des Gutes im Gebrauch stand.
Der älteste Teil des Gebäudes, der über einem gewölbten Keller errichtet wurde, stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und aus der Zeit nach dem Nordischen Krieg. Später wurde das Bauwerk durch Balkolns erweitert, die beidseitig - auf schlanken eklektisch erscheinen, ist aber dennoch repräsentativ und stellt ein Beispiel spätklassizistischen Baustils dar. Sein jetziges Aussehen erhielt es in der Mitte des letzen Jahrhunderts. Das Herrenhaus ist reichlich mit Skulpturelementen ausgestattet - die Kanten wurden mit Kalksteinblöcken verbreitert, Dachtraufen und Fensterrahmen mit Rosetten geschmückt. Der Haupteingang trägt das Wappen der Familie Aderkas und des Datum 1850. Nur die äußere Fassade ist bis heute originalgetreu erhalten; das Innere des Hauses wurde sowohl durch natürlichen Verfall als auch durch verschiedenste Umbauten stark verändert.
Das Aderkas Lied
Hatte Karl Wilhelm Ottokar von Aderkas als Erbauer des Herrenhauses Unsterblichkeit erlangt, so ist sein ältester Sohn, der Landrat Woldemar Alexander Emanuel von Aderkas (1849-1908) durch den bekannten Musiker Konstantin Tuttav in die Geschichte eingegangen. Durch ihn wissen die Inselbewohner bis heute, wer das Gut Oti einst besaß: das "Lied der Aderkas", auch "Lied vom Oti-Gut", entstand, nachdem im Jahr 1905 feindliche Truppen auf Saaremaa eingefallen waren. Zwar lag Oti nicht direkt im Kampfgebiet, dennoch kam es auch dort zu Unruhen. Örtliche Bauern waren in Zorn über den Eigentümer des benachbarten "Uuemöisa", den Herrn von Nolcken, geraten.
Die erste Strophe des Liedes, das heute beinach vergessen ist, spiegelt jene politischen Ereignisse wieder. Populärer ist allerdings der Schluß des Liedes geworden.
Der letzte Erbe des Gutes Oti war Emanuel Hugo Eugen Ottokar von Aderkas (1859-1921), der den Besitz von seinem jungverstorbenen Bruder Woldemar übernahm. Emanuel verbrachte seine Jugend in St. Petersburg und war dort später in Regierung und verschiedenen Bereichen der Wohlfahrt beschäftigt. Er hatte in Tartu und St. Petersburg Rechtswissenschaften studiert und einen Magistergrad erworben. Während eines Blinden-Kongresses 1885 in Köln repräsentierte er Russland und nahm an weiteren philanthropischen und pädagogischen Ereignissen sowie auch an der Weltausstellung von 1893 in Chicago teil. Er fungierte vielfach als Berater. Während des Ersten Weltkrieges kam er zurück nach Saaremaa und unterrichtete für kurze Zeit Englisch am Estnischen und am Deutschen Gymnasium von Kuressaare. Seine Tochter Marie Elisabeth von Aderkas (1904-1946) wirkte in der Zwischenkriegszeit ebenso am Deutschen Gymnasium. Man erinnert sich daran, wie sie - gemeinsam mit ihrer Schwester - die Sommer in Pöide verbrachte.
Neue Zeiten, neue Sitten
In Übereinstimmung mit dem Landgesetz, das 1919 vom Eesti Asutav Kogu verabschiedet wurde, hat man die Besitzer großer Güter enteignet. Die Ländereien des Gutes Oti wurden in 32 Einheiten unterteilt und der lokalen Bevölkerung übergeben. Im Herrenhaus residierte nun der Chef der Verwaltung von Staatsbesitz.
Ein Besucher des Gutes vermerkte 1924, daß dessen Ländereien nicht wiederzuerkennen seien : ein Schicksal, das auch anderes, aufgeteiltes Land teilte, in das neue Besitzer eingezogen waren. Park und Hof waren vernichtet, die Gärten verwildert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde inmitten des Gutes Oti eine Traktoren-Niederlassung errichtet, die lokale Abteilung der Landwirtschaftlich - Technischen Produktionsgenossenschaft darstellte. Für kurze Zeit war eine örtliche Bibliothek im Herrenhaus untergebracht. Sogar eine Art Kino befand sich dort. Einige Räume wurden zu Wohnzwecken verwendet. Zuletzt war ein Geschäft in einem Flügel des Haupthauses eingerichtet worden. Das Gut befindet sich nun in Privatbesitz und ist Kultur - und Seminarzentrum. Als uneigennützige Organisation steht es unter der Leitung der Stiftung Gut Oti.
Oti: Das älteste Gut auf Saaremaa
Das älteste Gut auf Saaremaa, Oti (deutsch Peudorf), gelangte bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts in privaten Besitz. In der stark bevölkerten, fruchtbaren Gegend wurden die frühesten Lehnsgüter geschaffen. Die erste Nennung des Gutes Oti stammt aus dem Jahr 1309. Vermutlich war das Gut auf Saaremaa im Besitz der Deutsch-Ordensritter und schuf - bis zum Aufstand in der Jürinacht - die wirtschaftliche Grundlage der Ordensburg Pöide. Sein erster Besitzer im Jahr 1436 hieß Johan Jkeskole van Poyde.
Die aus der livländischen Geschichte allseits bekannte Familie Uexküll spielte zwar auf der Insel Saaremaa keine so große Rolle wie dem Festland, et ist jedoch zu vermuten, daß die Ahnen der Uexkülls an der Erogerung Saaremaas im 13. Jahrhundert teilhatten.
Später gehörte das Gut Oti Familie Uexküll bis zu ihrem Aussterben am Beginn des 18. Jahrhunderts. Es war deren einziges erbliches Besitztum auf Saaremaa. Aus dieser vier Jahrhunderte währenden Periode ist Otto von Uexküll (gest. 1618) erwähnenswert. Er war Landrat und königlicher Hauptmann der Festung Kuressaare. Zuvor hatte er in Dänemark als Rittmeister gedient. Vom dänischen König Christian IV. erhielt er 1604 erneut die Bestätigung über seine früheren Besitzungen, nachdem die Besitzurkunden während des Brands von Maasilinn im Jahr 1575 vernichtet worden waren.
Während der ersten Hälfte der Dänischen Herrschaft vergrößerten sich die Besitzungen von Oti maßgeblich. Dem Enkel Ottos von Uexküll, Johann (Hans) von Uexküll, wurden vom schwedischen Reichsverwalter Andreas Erichson Hästehuf ein Besitz von 18 Hektar kultivierten Gebiets rund um das Gut sowie die Ortschaften Veere und Välta bescheinigt. Möglicherweise bedeutete jene Ära das "Goldene Zeitalter" des Guts.
Gut Oti wurde während einer Zeit rigoroserer Beschränkung von Gutsbesitz 1689 enteignet, dann jedoch an die Witwe Alexanders von Uexküll, Gertrut, verpachtet.
Alexander war der zweite Sohn Johann von Uexkülls. Unter seiner Bewirtschaftung geriet das Gut in Schulden. Als es 1707 ins Eigentum von Alexanders Schwiegersohn Frommhold von Vietinghoff überging, war diesem nur ein kleiner Gutbesitz mit wenigen kultivierten Äckern geblieben. Wenige Monate nach Rückgabe der Besitzungen starb der Erbe. Sein hölzernes Wappen, das ursprünglich dessen Grabmal in der Kirche von Pöide zierte, ist heute im Besitz des Museums von Saaremaa.
Oti gehet in das Erbe der Aderkas über
1710 wurde das Gut Oti während des Nordischen Krieges von russischen Soldaten verwüstet. Sämtliche Gebäude wurden Opfer eines Brandes. Die darauffolgende Pest raffte den Großteil der Bewohner des Gutes und seiner Umgebung hinweg. Die Witwe Frommholds von Vietinghoff, Ursula Elisabeth (gest. 1742), überlebte die schweren Zeiten und verheiratete sich 1711 mit dem livländischen Major Fabian Gustav von Aderkas (1668-1725). Das Paar blieb kinderlos, und Ursula hinterließ ihren Besitz ihrem Stiefsohn Gotthard dazu, sich auf dem Gut und auf Saaremaa zu etablieren.
Dem Geschlecht der Aderkas entstammten viele berühmte Persönlichkeiten des Kriegs - und Staatswesens.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelang es der Familie der Aderkas, die Besitzungen von Oti auf mehr als 10 Hektar kultivierten Landes zu erweitern. Der Sohn Gotthard Wilhelms von Aderkas, ebenso Gotthard Wilhelm geheißen (1741-1813), ließ im Jahr 1791 auf dem Friedhof von Pöide eine Familienkapelle errichten. Am Sockel des stilvollen, klassizistischen Bauwerkes befindet sich das Wappen der Aderkas. Zwischen den beiden dorischen Säulen am Eingang standen - in Nischen unter abgerundeten Fenstern - die beiden Skulpturen "Mensch mit Sanduhr" und "Petrus" (nunmehr im Museum Saaremaa). Die Kapelle wurde 1898 restauriert.
Gotthard Emanuel von Aderkas (1773-1861), eines der vierzehn Kinder des Gotthard Wilhelm, studierte in Göttingen und errang Zarenreich eine hohe diplomatische Position. Er stand lange Zeit im Dienst des St. Petersburger Schul- und Wohlfahrtsamtes und war Präsident der Philantthropischen Gesellschaft des Imperiums. Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte er auf Saaremaa. Seine Schwester Augusta Christina war mit Johann Wilhelm Ludvig von Luce, einer der prominentesten kulturellen Persönlichkeiten Saaremaas, verheiratet. His sister Augusta Christina was married to Johann Wilhelm Ludvig von Luce, one of the most prominent cultural personalities Saaremaa.
Karl Wilhelm Ottokar gab dem Gut ein neues Herrenhaus
Berend Woldemar von Aderkas (1777-1836), Landricter und Rittmeister, war der Vater des Karl Wilhelm Ottokar von Aderkas, der das Hauptgebäude des Gutes in der Erscheinungsform errichten ließ, wie es bis heute erhalten blieb. Während seiner Berufslaufbahn diente der spätere Bauherr als Leutnant der Leibgarde in der Armee des Zaren und als Oberst des Generalstabs des Garderegiments. Im zivilen Leben führte er den Titel eines Staatsrats. Von 1864 bis 1865 war er als Marschall der Ritterschaft tätig. Mit seinem Namen sind die umfangreichsten Bauvorhaben am Gut Oti verknüpft. Von seinem ersten Vornamen - Ottokar - stammt auch Name Oti, der seit etwa 150 Jahren als Name des Gutes im Gebrauch stand.
Der älteste Teil des Gebäudes, der über einem gewölbten Keller errichtet wurde, stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und aus der Zeit nach dem Nordischen Krieg. Später wurde das Bauwerk durch Balkolns erweitert, die beidseitig - auf schlanken eklektisch erscheinen, ist aber dennoch repräsentativ und stellt ein Beispiel spätklassizistischen Baustils dar. Sein jetziges Aussehen erhielt es in der Mitte des letzen Jahrhunderts. Das Herrenhaus ist reichlich mit Skulpturelementen ausgestattet - die Kanten wurden mit Kalksteinblöcken verbreitert, Dachtraufen und Fensterrahmen mit Rosetten geschmückt. Der Haupteingang trägt das Wappen der Familie Aderkas und des Datum 1850. Nur die äußere Fassade ist bis heute originalgetreu erhalten; das Innere des Hauses wurde sowohl durch natürlichen Verfall als auch durch verschiedenste Umbauten stark verändert.
Das Aderkas Lied
Hatte Karl Wilhelm Ottokar von Aderkas als Erbauer des Herrenhauses Unsterblichkeit erlangt, so ist sein ältester Sohn, der Landrat Woldemar Alexander Emanuel von Aderkas (1849-1908) durch den bekannten Musiker Konstantin Tuttav in die Geschichte eingegangen. Durch ihn wissen die Inselbewohner bis heute, wer das Gut Oti einst besaß: das "Lied der Aderkas", auch "Lied vom Oti-Gut", entstand, nachdem im Jahr 1905 feindliche Truppen auf Saaremaa eingefallen waren. Zwar lag Oti nicht direkt im Kampfgebiet, dennoch kam es auch dort zu Unruhen. Örtliche Bauern waren in Zorn über den Eigentümer des benachbarten "Uuemöisa", den Herrn von Nolcken, geraten.
Die erste Strophe des Liedes, das heute beinach vergessen ist, spiegelt jene politischen Ereignisse wieder. Populärer ist allerdings der Schluß des Liedes geworden.
Der letzte Erbe des Gutes Oti war Emanuel Hugo Eugen Ottokar von Aderkas (1859-1921), der den Besitz von seinem jungverstorbenen Bruder Woldemar übernahm. Emanuel verbrachte seine Jugend in St. Petersburg und war dort später in Regierung und verschiedenen Bereichen der Wohlfahrt beschäftigt. Er hatte in Tartu und St. Petersburg Rechtswissenschaften studiert und einen Magistergrad erworben. Während eines Blinden-Kongresses 1885 in Köln repräsentierte er Russland und nahm an weiteren philanthropischen und pädagogischen Ereignissen sowie auch an der Weltausstellung von 1893 in Chicago teil. Er fungierte vielfach als Berater. Während des Ersten Weltkrieges kam er zurück nach Saaremaa und unterrichtete für kurze Zeit Englisch am Estnischen und am Deutschen Gymnasium von Kuressaare. Seine Tochter Marie Elisabeth von Aderkas (1904-1946) wirkte in der Zwischenkriegszeit ebenso am Deutschen Gymnasium. Man erinnert sich daran, wie sie - gemeinsam mit ihrer Schwester - die Sommer in Pöide verbrachte.
Neue Zeiten, neue Sitten
In Übereinstimmung mit dem Landgesetz, das 1919 vom Eesti Asutav Kogu verabschiedet wurde, hat man die Besitzer großer Güter enteignet. Die Ländereien des Gutes Oti wurden in 32 Einheiten unterteilt und der lokalen Bevölkerung übergeben. Im Herrenhaus residierte nun der Chef der Verwaltung von Staatsbesitz.
Ein Besucher des Gutes vermerkte 1924, daß dessen Ländereien nicht wiederzuerkennen seien : ein Schicksal, das auch anderes, aufgeteiltes Land teilte, in das neue Besitzer eingezogen waren. Park und Hof waren vernichtet, die Gärten verwildert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde inmitten des Gutes Oti eine Traktoren-Niederlassung errichtet, die lokale Abteilung der Landwirtschaftlich - Technischen Produktionsgenossenschaft darstellte. Für kurze Zeit war eine örtliche Bibliothek im Herrenhaus untergebracht. Sogar eine Art Kino befand sich dort. Einige Räume wurden zu Wohnzwecken verwendet. Zuletzt war ein Geschäft in einem Flügel des Haupthauses eingerichtet worden. Das Gut befindet sich nun in Privatbesitz und ist Kultur - und Seminarzentrum. Als uneigennützige Organisation steht es unter der Leitung der Stiftung Gut Oti.